Wir alle folgen jemanden oder etwas nach. Die Frage wem folge ich? In den letzten Wochen beschäftigt mich das Thema Jesus Nachfolge immer wieder. Zum einem habe ich das Buch von Mark Comer „Leben – vom Meister lernen“ gelesen, zum anderen begegnen mir immer wieder Frauen, die viele Fragen zu dem Thema Jesusnachfolge haben. Allen ist bewusst, dass Nachfolge ein zentrales Thema im christlichen Glauben ist und es beinhaltet, dass man Jesus nachfolgt und sein Leben als Vorbild nimmt. Sozusagen Jesu Lehrling zu sein. Aber wie oft vergessen wir im Alltag bei wem wir in der Lehre sind und erleben zu wenig Veränderung an uns?
Die Bibel gibt uns viele Anweisungen zur Nachfolge. Ein besonders eindrucksvoller Vers ist Matthäus 16,24: „Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will jemand mir nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ Dieser Vers zeigt, dass Nachfolge Opfer und Hingabe erfordert. Es bedeutet, die eigenen Wünsche und Pläne zurückzustellen und Jesus an die erste Stelle zu setzen. Das ist für heutige Ohren oft eine Herausforderung. Aber Nachfolge beinhaltet auch, dass wir in der Gegenwart Jesu leben und er mich täglich begleitet. Ich bin nicht allein in dieser Welt. Was für ein Geschenk.
In Johannes 8,12 lesen wir: „Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Was für ein cooles Versprechen, dass ich das Licht des Lebens habe und dieses auch mit meinen Mitmenschen teilen darf.
John Mark Comer betont in seinem Buch, dass Nachfolge mehr ist als nur das Befolgen von Regeln. Es geht darum, den Lebensstil Jesu zu übernehmen und seine Lehren in deinem Alltag zu praktizieren. Comer beschreibt neun Kernpraktiken, die helfen können, ein Leben in der Nachfolge zu führen. Dazu gehören Gebet, Stille, Gemeinschaft und Dienst an anderen.
Ein besonders inspirierendes Kapitel handelt von der Praxis der Stille und des Gebets. Comer erklärt, dass Jesus oft Zeiten der Einsamkeit suchte, um mit dem Vater zu sprechen. Diese Praxis hilft mir, in der Hektik des Alltags zur Ruhe zu kommen und Gottes Stimme zu hören.
Mir persönlich sind vier Aspekte nochmals wichtig geworden:
- Intimität mit Gott – ich will immer wieder die Gegenwart Gottes aufsuchen und meine Beziehung zu ihm vertiefen.
- Gemeinschaft suchen und leben und zu einem Menschen der Liebe zu werden. Dies beinhaltet, dass mein Herz die Güte und Gnade nicht nur versteht, sondern auch widerspiegelt.
- Geistliche Formung bewusst fördern – Veränderung ist möglich. Ich darf jemand anderes werden – Jesus ähnlicher werden.
- Das Evangelium in die Mitte des Lebens stellen – die gute Nachricht von der Liebe Gottes soll im Mittelpunkt des Lebens stehen und Raum schaffen für Gott und in diakonischem Handeln sichtbar werden.
Mir ist bewusst, dass Nachfolge ein lebenslanger Prozess ist, aber ich darf jetzt schon sehen, was Jesus alles in mir verändert hat und bin so dankbar dafür. Und ich bin gespannt, was die Zukunft bereithält. Gut zu wissen, dass wir – Jesus und ich – gemeinsam unterwegs sind.