Wer liebt, macht verrückte Dinge. Der englische König Edward VIII dankte 1936 ab, er verzichtetet auf die englische Krone, um die bürgerliche Wallis Simpson zu heiraten. Das weltberühmte Taj Mahal lies Großmogul Shah Jahan als Zeugnis seiner Liebe zu seiner verstorbenen Frau Mumtaz Mahal errichten. Aus Liebe kündigen manche ihren Job, ziehen in fremde Länder, lassen sich tätowieren, dichten, singen, ….
Auch Gott tut verrückte Dinge aus Liebe. Jesus starb am Kreuz den Verbrechertod, er trug die Schuld der ganzen Welt. Was bewegte Gott, den Allmächtigen, den Heiligen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, seine Herrlichkeit zu verlassen, alles aufzugeben, Mensch zu werden und am Kreuz zu sterben? Liebe. Eine Liebe, die unbegreiflich ist, die verrückt ist und dadurch alles ver-rückt. Jesus blieb nicht im Tod, er ist am dritten Tage auferstanden und lebt. Mit ihm leben wir, haben Zukunft und eine Hoffnung über diese Welt hinaus.
Es ist diese Agape Liebe Gottes, von der Paulus im Brief an die Korinther spricht: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ (1. Kor.16,14, Jahreslosung 2024) Diese Liebe verändert die Welt, ver-rückt Gewohnheiten, verändert Menschen.
Im Unterschied zu Philia, der Freundesliebe, ist die Agape-Liebe eine Trotzdem-Liebe. Gott liebt dich, auch wenn du gerade gar nicht liebenswert bist. Er sieht in dir, was sein kann und will dich durch seine Liebe verändern und anstecken. Gottes Liebe kann zart und romantisch sein, sie ist aber vor allem lebendig, hoffnungsvoll und hat die Kraft dein Leben zu verändern. Gottes Liebe ist verrückt, sie ver-rückt dein Leben, sie steckt an und dann tun auch wir verrückte Dinge.
Wir beginnen Menschen mit Gottes Augen zu sehen. Ihnen Liebe zu schenken, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Wir verschenken uns selbst, vielleicht auch unseren Besitz. Wir verzichten auf unsere Rechte, gehen Menschen nach, vergeben. Das ist herausfordernd, überfordernd, wenn da nicht Gottes Liebe zu dir und mir wäre. Er hat uns zuerst geliebt, darum können wir überhaupt lieben.
Die Agape-Liebe ist eine Entscheidung, kein Gefühl. Eine Entscheidung mit dem anderen so umzugehen, wie Jesus es tun würde. Es geht um eine Liebe, die mal zart und romantisch ist, aber viel mehr mutig, verwegen, selbstlos, voller Zuversicht, hoffnungsvoll, sie vertraut zu 100% auf Gott. Diese Liebe ist demütig, gelassen, vertreibt die Angst und schenkt einen inneren Frieden, den die Welt nicht geben kann, Gottes Shalom. Es ist eine verrückte Liebe, die unser Leben verändert und durch uns diese Welt.
Zwei Zitate großer Frauen fallen mir in diesem Zusammenhang ein. Das eine ist von Mutter Teresa: „Nicht alle von uns können große Dinge tun. Aber wir können kleine Dinge mit großer Liebe tun.“
Und Katharine Hepburn hat gesagt: „Liebe ist nicht das, was man erwartet zu bekommen, sondern das, was man bereit ist zu geben.“
Wo hast du heute Gottes Liebe konkret erfahren?
Wem kannst du heute Gottes Liebe schenken?
Nimm dir einen Moment Zeit diese beiden Fragen zu beantworten und dann mach es wie Gott: liebe einfach.
Trau dich und lass dich überraschen und beschenken, ver-rücke und verändere die Welt.
Stefanie Kühner, Kreisfrauenbeauftragte FeG Hessen-Waldeck-Kreis