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1. September 2021 | Monatsgedanke

Mutmacherin werden – 09/21

Letztens predigte unser Pastor über Barnabas. Klar, von Barnabas hatte ich schon gehört: er war mit Paulus unterwegs, um Gemeinden zu gründen, und dann hatten sie eine Auseinandersetzung um die weitere Begleitung und ihre Wege trennten sich. Und seit einigen Jahren dient Barnabas als Beispiel für Mentoring. Beim Lesen der Apostelgeschichte begegnet Barnabas einem immer wieder, aber in einer Predigt? Ich hatte zumindest bisher keine dazu gehört.

Wenn Dir Barnabas ebenfalls nicht so präsent ist, hier einige Fakten zu ihm:

Barnabas hieß eigentlich Josef. Er kam aus Zypern und war ein Jude aus dem Stamm Levi. Wahrscheinlich ist er beim ersten Pfingstfest zu einem Nachfolger Jesu geworden, zumindest wird er schon ziemlich am Anfang der Apostelgeschichte erwähnt (Apg 4,34-37). Und dann direkt mit seinem ihn so beschreibenden Namen: Barnabas = Sohn des Trostes, oder, wie die Hoffnung für alle übersetzt: „der anderen Mut macht“.

Ein Mutmacher ist Barnabas auf unterschiedliche Arten.

In der oben erwähnten Bibelstelle wird erzählt, dass er zur Unterstützung der Notleidenden in der Jerusalemer Gemeinde sein Eigentum zur Verfügung stellte, also ganz praktisch hilft (und damit zum Vorbild für andere wird). Doch er ermutigt auch Neue in der Gemeinde durch Wertschätzung (Apg 9,26-28) und andere begabte Christen, indem er sie anleitet in der gemeinsamen Mitarbeit in der Gemeinde (Mentoring – Apg 11,20-26). Schließlich ist Barnabas bereit, selbst die Gemeinde und die verantwortliche Mitarbeit zu verlassen und macht damit zum einen den Weg frei für neue Mitarbeitende, zum anderen gründet er Gemeinden (zusammen mit Paulus – Apg 13,1-3). Und als es Verunsicherung gibt unter den Christen, wie Jesu Worte und das Alte Testament zu verstehen sind, und sich Gesetzlichkeit einschleichen möchte, hält er an der Lehre Jesu fest (Apg 15,1-2). Die schon genannte Auseinandersetzung mit Paulus ist dann gleichzeitig auch eine neue Chance für einen Versager, der dadurch erst seine Wirkung für die frühe Christenheit bis hin in unsere Zeit entfalten kann (Apg 15, 36-40, siehe auch 2Tim 4,11 und das Evangelium nach Markus).

Ideen anderen Mut zu machen

So viele verschiedene Möglichkeiten, anderen Mut zu machen! Wie sieht das denn bei mir aus? Bin ich eine Mutmacherin? Möchte ich das sein? Vielleicht ist es bei mir nicht eine so ausgeprägte Fähigkeit wie es bei Barnabas wohl war, wird er doch in der Bibel durch diese Gabe identifiziert. Aber dennoch kann ich Mutmacherin sein:

  • ein wertschätzendes Wort, eine nette Begrüßung, eine Einladung zum Kaffee – und sei es nur zum gemeinsamen Trinken des Kirchenkaffees (sobald dies wieder möglich ist) – wenn ich jemanden im Gottesdienst entdecke, die neu zu sein scheint.
  • Oder ich bitte eine (jüngere) Frau, mich in einer Aufgabe zu unterstützen, kann ihr so Vorbild sein, und vielleicht wird sie zu einer wertvollen Mitarbeiterin in Gottes Reich, die mich regelrecht überflügelt (wäre Paulus uns heute so bekannt ohne die Unterstützung und Anleitung von Barnabas?!).
  • Meine finanziellen und zeitlichen Ressourcen zu teilen kann zwar eine Herausforderung sein, wenn mir wenig zur Verfügung steht, doch kommt es nicht auf die Menge an, sondern die dahinterstehende Haltung, die andere ermutigen darf, ebenso zu handeln.
  • Menschen, die (mich) enttäuscht haben, eine neue Chance zu geben, ist sicherlich die Kür als Mutmacherin – zumindest für mich. Doch ich möchte mich von Barnabas herausfordern (ermutigen J) lassen, dies zu lernen.

Vielleicht brauchst Du aber viel eher eine Mutmacherin an Deiner Seite und kannst gerade selbst anderen nicht so viel Mut machen. Die Situation der Pandemie hat mit dazu beigetragen zu entmutigen, in verschiedenen Lebensbereichen. Oder es sind andere Umstände, die Dir den Mut genommen haben. Wenn es Dir so geht, dann möchte ich Dich ermutigen, Dir eine Mutmacherin zu suchen, die Dich unterstützt. Oder zumindest Gott darum zu bitten, Dir eine solche zu senden – so wie Barnabas von Ihm auf den Weg zu Paulus geschickt wurde oder dazu, Markus eine weitere Chance zu geben.

Rückblick

Noch ein Gedanke zum Schluss: die Predigt hat mich auch angeregt, Rückschau zu halten. Wer war in meinem Leben für mich bisher eine Mutmacherin oder ein Mutmacher? Was haben diese Menschen in mir gesehen oder mir beigebracht? Wie sah das aus, als ich durch sie (neuen) Mut bekam? Ein Dankgebet für diese Menschen und eine Erinnerung an den damaligen Mut können Impulse für heute setzen. Und ich darf mich ebenfalls erinnern an Situationen, in denen ich bereits Mutmacherin sein durfte und konnte, entdecken, dass Gott mich bereits so gebrauchen konnte, und deshalb neu motiviert heute und morgen wieder Mutmacherin sein!

Anke Weiß (Mitglied im Arbeitskreis Frauen im Bund FeG)