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1. April 2021 | Monatsgedanke

Monatsgedanke April 2021

Vor vielen Jahren bereitete ich einen Abend in unserem „Frauentreff“ vor. Ich wollte eine Andacht halten, die möglichst kurz und prägnant war, um auch müde junge Mütter oder vom Bürotag erschöpfte Frauen noch zu erreichen.

Kurz vorher war ich über einen Bibelvers „gestolpert“, der in mir unterschiedliche Empfindungen ausgelöst hat:

Wie goldene Äpfel auf einer silbernen Schale, so ist ein rechtes Wort zur rechten Zeit.

Sprüche 25,11

  • Was für ein schönes Bild: Worte, die wie gesunde, wunderschön schimmernde Äpfel auf einer kostbaren Schale liegen.
  • Ich spürte eine Sehnsucht nach solchen guten, kostbaren Worten, die mir andere ermutigend zusprechen.
  • Ich war ziemlich beunruhigt im Blick auf den vergangenen Tag: Welche Worte waren aus meinem Mund gekommen… waren „goldene“ dabei, oder überwiegend klagende, nörgelnde, ermahnende, zurechtweisende „Mach mal endlich-Worte“?

Vermutlich ahnen viele von euch, dass meine selbstkritische Bilanz eher zu meinen Ungunsten ausfiel… Solche Bibelworte können durchaus beides auslösen: Eine tiefe Sehnsucht und zugleich Schuldgefühle. Ich wollte mich aber nicht bei den negativen Gefühlen aufhalten, weil ich die Schönheit und Kraft des Verses immer mehr „schmecken“ lernte. Dieser Vers fiel mir jetzt beim Nachdenken über einen Monatsgedanken plötzlich wieder ein.

Worte sind Ressourcen, die jedem jederzeit zur Verfügung stehen, und sie können für andere zu einer Kostbarkeit werden. Ein ganz kleines Beispiel ist der Ausspruch einer Schülerin an einem stressigen Vormittag in der Corona-Notbetreuung. „Weißt du eigentlich, was mein Lieblingsfach ist? Religion!“ Dieser Satz hallt noch lange in mir nach (Zum Glück bin ich die Religionslehrerin 😊). Und ich freue mich darauf, bald wieder meinen eigenen Unterricht durchführen zu können.

Oder auch andersherum: Nach langer Zeit rufe ich jemanden an und frage nur: Wie geht es dir? Die Antwort überrascht mich, weil die Frage ja nicht sehr spektakulär war: „Dich schickt der Himmel, dass du gerade jetzt nachfragst“. Und so wird aus einer alltäglichen Frage der Start zu einer passgenauen Hilfe für einen Menschen. Was ist aber mit den „faulen Äpfeln“, die wir manchmal austeilen oder auch bekommen?

Mir fiel ein Lied ein, das wir in unserem Jugendkreis und vor allem auf Freizeiten ganz oft gesungen haben: „Diesen Tag Herr, leg ich zurück in deine Hände, denn du gabst ihn mir.“ (Martin Gotthard Schneider, 1967) In der dritten Strophe heißt es. „Wieviel Worte blieben besser ungesagt? Wann hab ich gedankt und wie oft nur geklagt? Du weißt ja, wie ich bin.“

Ja, Gott kennt mich gut. So darf ich immer wieder auch mein Scheitern beim Verteilen goldener Äpfel bei Gott abladen – und fröhlich jeden Morgen neu starten mit der Chance, das gute „rechte“ Worte für die Menschen zu finden, die mir heute begegnen! Und ich darf staunen über die goldenen Äpfel, die mir manchmal unverhofft entgegen rollen.

Brigitte Strauch