Um dir zu verdeutlichen, worum es in diesem Monatsgedenken geht, lade dich ein zu einem kleinen Experiment:
Bitte setz dich gemütlich hin und verschränke deine Arme. Dann schau mal, welcher Arm oben liegt. Bitte öffne nun deine Arme wieder und verschränke sie ein zweites Mal. Aber: jetzt so, dass der andere Arm oben liegt. – Na? Hat es auf Anhieb geklappt? Vielleicht probierst du es noch einmal? Vielleicht ein drittes Mal? Ich verspreche dir: Jetzt geht es schon etwas leichter als beim ersten Mal…
So viele Dinge erledigen wir, ohne darüber nachzudenken. 98% vom dem, was wir tun, geschieht unbewusst – wie das Verschränken der Arme. Fähigkeiten wie Fahrradfahren oder Schreiben erfordern bei einem gesunden Menschen keine Aufmerksamkeit. Und wir denken auch nicht mehr lange darüber nach, ob wir unsere Zähne putzen oder nicht.
Gewohnheiten prägen unsere Art zu arbeiten, zu essen, zu schlafen, zu kommunizieren – und unseren Glauben! Denn auch da entstehen im Laufe der Zeit Gewohnheiten. Wir gewöhnen uns daran, auf eine bestimmte Art zu beten. Oder nicht zu beten. Wir entwickeln Gewohnheiten, wie wir mit anderen über unseren Glauben reden. Oder auch nicht darüber reden. Wir gewöhnen uns daran, regelmäßig in den Gottesdienst zu gehen. Oder daran, lieber zuhause zu bleiben. Wir gewöhnen uns ans Bibellesen. Oder daran, es nicht zu tun.
Manche dieser Gewohnheiten haben sich unbemerkt in unserem Leben etabliert. Manche sind Folge einer Entscheidung, die wir einmal getroffen haben. Manche sind gut und stärken unsere Beziehung zu Gott. Andere sind da eher hinderlich.
Welche deiner Gewohnheiten hilft dir im Moment am meisten, deinen Glauben zu leben und Erfahrungen mit Gott zu machen?
Welche Gewohnheit steht dir dabei eher im Weg?
Vielleicht weißt du gerade ganz genau, was du eigentlich anders machen möchtest. Wo eine neue Routine dir guttun würde. – Und was jetzt? Was kannst du mit dieser Erkenntnis tun?
Paulus schreibt an die Gemeinde in Ephesus: „Lasst euch in eurem Denken erneuern durch den Geist, der euch geschenkt ist.“ (Epheser 4,23)
Um gute Gewohnheiten im Glaubensalltag zu entwickeln, brauchen wir Übung, Zeit, Geduld. Und einen Gott, der uns dabei hilft. Der uns verändert, indem er unser Denken erneuert. Der uns sensibel macht für das, was er in uns bewirken möchte – durch seinen Geist. Und bereit ist, das alles an uns zu tun. Mit seiner Liebe und Geduld. Und mit seiner Kraft und Vollmacht. Du darfst ihn darum bitten, dir Veränderung und Erneuerung zu schenken. Dein Denken zu erneuern, damit neues Verhalten und neue Gewohnheiten entstehen, die Gott gefallen und ihn ehren.
Vielleicht ist das überhaupt eine der besten Gewohnheiten, die wir haben können: Gott regelmäßig darum zu bitten, dass er unser Denken prägt. Und ihn das in uns verändern zu lassen, was er verändern möchte.
Annette Eichholz (Mitglied im Arbeitskreis Frauen)