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1. November 2021 | Monatsgedanke

Besondere „Bank“-Momente 11/21

Ich liebe Bänke. Einen Spaziergang machen, eine kurze Ruhepause einlegen. Den Ausblick genießen.

Seit gut 10 Jahren verbinde ich mit Bänken aber noch etwas anderes: Sie sind für mich zu einem besonderen Ort der Gottesbegegnung geworden.

Es begann mit Stillen Tagen im Haus der Stille in Gnadenthal. Vier Tage im Schweigen zu verbringen war für mich äußerst ungewohnt. Ich kam aus einem lauten und sehr umtriebigen Alltag mit großen Sorgen. Um mich herum war es still, aber innen tobten noch viele Kämpfe. Erst ganz allmählich fing ich an, das Schweigen zu genießen und meine Gedanken und mein Herz auf Gott auszurichten. Das gelang mir am besten auf langen Spaziergängen und Pausen auf „meiner“ Bank auf dem Gelände.

Es war eigentlich ein trüber Tag, aber plötzlich traf mich ein Sonnenstrahl im Gesicht, der sich durch die Wolken gemogelt hatte. Und in meinem Kopf hatte ich plötzlich eine Liedzeile:

„Deine Strahlen fassen und dich wirken lassen“. Nach einigem Überlegen fiel mir ein, dass es sich um eine Strophe aus „Gott ist gegenwärtig“ handelt:

Du durchdringest alles; lass dein schönstes Lichte, Herr, berühren mein Gesichte.
Wie die zarten Blumen willig sich entfalten und der Sonne stille halten,
lass mich so still und froh deine Strahlen fassen und dich wirken lassen.

Jesus übersetzte diese Aussagen für mich so: Lass dich von mir berühren, genieße meine Gegenwart – die du genauso wenig festhalten oder konservieren kannst wie Sonnenstrahlen- und lass es meine Sorge sein, was ich in dir bewirke. Ich liebe es, wenn du nicht überlegst, was du tun sollst, sondern dich einfach in meiner Liebe aufhältst.

Ehrlich gesagt hätte ich dieses intensive Erlebnis aber doch gerne in Dosen gepackt und mit nach Hause genommen. Denn gerade in den letzten Monaten war mein Blick auf Gott oft wie vernebelt. Meine Seele hat einige „Dellen“ abbekommen. Viele -scheinbar- unerhörte Gebete, der viel zu frühe Tod einer lieben Freundin, heftige Krisen im Leben von lieben Menschen in meinem Umfeld… In meinem Herzen brannten Fragen: Hörst du mir überhaupt zu, Gott? Interessieren dich meine Gebete? Macht es einen Unterschied, ob ich bete oder auch nicht? Siehst du nicht, wie schlecht es einigen geht?

Vor kurzem hat Gott dann aber wieder um mein Herz geworben und mich erinnert, warum er sich meine Gebete so sehr wünscht. Er möchte nicht in erster Linie mein Wunscherfüller sein, sondern er sehnt sich danach, dass ich ihm nahe bin, damit seine Liebe und Herrlichkeit auf mich „abfärben“, genauso, wie die Sonne mich wärmt, wenn ich mich ihr aussetze.

„So spiegeln wir alle mit unverhülltem Gesicht die Herrlichkeit des Herrn wider. Und wir werden seinem Bild immer ähnlicher, denn seine Herrlichkeit verwandelt uns. Das alles kommt vom Herrn, dem Geist.“ 2. Kor.3,18 (Neue evangelistische Übersetzung).

Im Herbsturlaub saß ich auf verschiedenen Bänken, spürte die Sonne und Gottes Gegenwart. Frieden im Herzen trotz vieler ungelöster Fragen. Den wünsche ich uns allen!

Brigitte Strauch (Mitglied im Arbeitskreis Frauen)